Hexenkessel und Aufhol-Jagden in der Wildschwanbrook-Arena !


Soviel vorweg: Der 24. Januar 2020 wird mir, der erst die dritte Tischi-Saison spielt, aber sicherlich auch den anderen Meiendorfern als besonderer Spieltag in Erinnerung bleiben.

Die erste Mannschaft hatte Wandsbeker Turnerbund 1861 III zu Gast, wir als dritte Mannschaft spielten parallel gegen die SG Farmsen-Bramfeld. Jenny B setzte nach frisch überstandener Erkältung noch aus, Leon spielte nur Doppel, und Ferdinand gab sein Debüt im Einzel. Rekordverdächtige 5 Zuschauer hatten sich eingefunden: Jenny B., Joshuas Papa, ich vermute Ferdinands Sohn, später auch noch Jenny P. (die es aus beruflichen Gründen leider im Moment nicht rechtzeitig schafft, für uns zu starten) und ihr Freund aus Argentinien (wer kann außer uns schon von sich behaupten, dass argentinische Zuschauer extra eingeflogen werden?)

Vor der Partie gab es Überlegungen, die Doppel mal umzustellen, da wir ständig mit 1:2 oder 0:3 aus den Doppeln kommen. Wir entschieden uns mehrheitlich jedoch wieder für die am meisten eingespielten D1 Joshua und Thomas und D2 Marco und ich, D3 als Rotationsdoppel besetzten wir mit Michael und Leon. Ich witzelte, dass ja D1 Joshua und Thomas ja eh das Abschlussdoppel zum 9:7 für uns holen, was natürlich als Scherz gemeint war, fühlten wir uns doch als klarer Außenseiter gegen den Tabellen-Vierten. Alle drei Doppel gingen 1:3 weg… 0:3

Ich unterlag Petersen (den ich überraschend im Hinspiel noch schlagen konnte) glatt mit 0:3. Während des Spiels von Joshua gegen Thiel pushten sich die Gegner der ersten Mannschaft vom Wandsbeker Turnerbund 1861 III derart laut, dass Joshuas Gegner dadurch sehr gestört wurde, das soll Joshuas Leistung aber meiner Meinung nach nicht schmälern, mit tollem Spiel konnte er knapp mit 3:2 unseren ersten Zähler einfahren, und das trotz der Tatsache, dass eine sehr erfahrene Spielerin des Gegners, die als Schiedsrichterin fungierte, nicht wusste, dass man seit geraumer Zeit in den Pausen zwischen den Ballwechseln Tipps zurufen darf. Leider ging es Thomas gegen Hentze genau anders herum, er verlor unglücklich 2:3. 1:5…

Es sah echt nicht gut aus, auch die erste Mannschaft lag hoch mit 3:6 hinten, begann dann aber dem lautstarken Gepusche der WTBler ihre Kampfkraft entgegenzusetzen und wurde auch immer lauter. Ab jetzt war unsere Wildschwanbrook-Arena ein unfassbar lauter Hexenkessel.

Super-Michi legte seinen Gegner Horn erst knapp im 5. Angesteckt durch die laute Atmosphäre des Parallel-Spiels wurden nun auch unsere Anfeuerungsrufe immer lauter, die erste holte auf zum 5:6, wir erlebten dann leider einen Dämpfer, Marco hatte dem ungewöhnlichen Belag und ich nenne es mal merkwürdigem Verständnis von Sportsgeist seiner Gegnerin Staab nicht viel entgegenzusetzen, 2:6…

Nun betrat Ferdinand, nachdem er so lange warten musste, das allererste Mal die Bühne gegen Bankmann. Völlig unbekümmert und immer mit einem Lächeln im Gesicht (bei seinem überaus großen Trainingsfleiß auch zurecht!) steckte er den ersten verlorenen Satz weg, und gewann mit 3:1, in Satz 3 und 4 war es sogar souverän und klar! Ferdinand, mit deiner freundlichen Art und deinem Kämpferherz bist du sofort eine Bereicherung für uns, wir lieben dich jetzt schon 🙂 Und es war, als hättest du einen Schalter für unser Spiel umgelegt, 3:6

Ich durfte nun gegen Thiel ran, inzwischen war es noch lauter in der Halle geworden, da die erste Mannschaft sich Stück für Stück herankämpfte und dort nur noch lauthals gechooooooht wurde, teilweise konnte man nicht hören, dass der Ball auf der Platte aufsetzte, womit mein Gegner mehr Probleme hatte als ich, so konnte ich 3:1 siegen, 4:6

Joshuas Spiel drohte schon fast nach 2:0 noch zu kippen, letztlich gewann er aber im 5. gegen Petersen, nachdem er die Spieleröffnung wieder besser in den Griff bekam. 2 Siege im oberen Paarkreuz, Respekt! 5:6

Thomas gegen Horn glatt in 3! zum 6:6! Es wurde immer intensiver… Und im Parallelspiel nicht leiser

Super-Michi: Super! 3:1 gegen Hentze! Führung für uns! 7:6

Marco machte den 8. Punkt gegen Bankmann und damit das Unentschieden schon sicher, in einem echt nervenaufreibenden Spiel zu 10 im 5. 😮 8:6

Ferdinand nochmal wie ein Löwe, gegen eine unangenehme Gegnerin Staab, die im vorherigen Spiel noch betonte, dass einzig der Schiedsrichter das Sagen hat, gegen Ferdinand aber davon nichts mehr wissen wollte, knapp im 5. unterlegen. 8:7

Mein Scherz vor dem Spiel entpuppte sich nun als Orakel (nein Thomas, ich habe die Lottozahlen von morgen nicht, wirklich nicht!) Joshua und Thomas holten tatsächlich mit 3:0 den Siegpunkt zum 9:7! 35:32 Sätze, 1234 Bälle, wovon wir lächerliche 6 Bälle mehr gewannen (620:614) wurden insgesamt gespielt! Die Uhr zeigte 23:15 an…

Im Parallelspiel der ersten Mannschaft lief aber noch ebenfalls das Abschlussdoppel. Nur noch das lief, also brüllten alle Zuschauer nur noch für dieses eine Spiel, was unsere 1. Herren holen konnten und damit noch den Ausgleich zum 8:8 Endstand schafften. Nach bisher noch nicht offiziell bestätigten Meldungen verlor Walddörfer SV IV, damit würde MSV 1 vorbei auf Platz 2 gehen! Außerdem wurde gemunkelt, dass Tabellenführer TH Eilbeck VI gegen TH Eilbeck VII verloren hat, also hätte MSV 1 auch dort dann einen Punkt aufgeholt!

Kleine Anekdote für alle Noppen-Hasser 😉 Bis 1902 beklebte man den Schläger mit allem Möglichen: Neben Kork und Schleifpapier (was ja aktuell bei der Click-Ball-WM verwendet wird) war auch Wildschweingewebe! sehr beliebt. Die Erfindung des Noppen-Gummis in jenem Jahr soll auf folgenden Zufall zurückzuführen sein. Der Engländer E.C. Goode verspürte vor einem TT-Turnier Kopfschmerzen und suchte deshalb eine Apotheke auf. Dort, so will es die Legende, lag eine Gummi-Matte auf dem Tresen. Als es ans Bezahlen ging, bemerkte Goode, dass die Münzen von der Matte zurücksprangen. Also kaufte er neben Kopfschmerz-Tabletten auch die Matte, schnitt sie sich zurecht und beklebte seinen Schläger damit. Obwohl er bis dato nie als großer Spieler galt, gewann Goode das Turnier! Moral von der Geschicht: Noppen verursachen Kopfschmerzen nicht! 🙂

Spielbericht der 3. Mannschaft: